Samstag, 26. März 2011

19.02.06, 7.45 Uhr, Sabine Steinwender -Schnitzius Die Tochter Gottes: Lena Simanjuntak-Mertes An Gott und Jesus Christus glauben - wie geht das eigentlich? Immer mehr Menschen stellen sich die Frage – im Missionsgebiet Deutschland. Wie das geht, verrät Lena Simanjuntak- Mertes aus Indonesien. Die angesehene Theaterregieseurin lebt mit ihrem deutschen Mann und ihren Kindern in Köln. Vor drei Generationen wurde ihre Familie in Indonesien von der rheinischen Missionsgesellschaft zum christlichen Glauben bekehrt. Doch heute zeigt sie uns, wie das mit dem christlichen Glauben funktionieren kann – auf eindrucksvolle Weise: O-Ton: Beten ist nicht genug. Man muss auch praktizieren, das hat der Jesus auch gezeigt. Nicht gezeigt, aber auch getan ... Deshalb packte sie vor sieben Jahren ihre Koffer und ging für zwei Monate nach Indonesien. In die Slums von Surabaya zu den Prostituierten. Mit ihnen wollte sie Theater spielen, das Leben der sozial Geächteten auf die Bühne bringen. Doch als sie ankommt und das Elend sieht, kommen ihr Zweifel: O-Ton: Am Anfang ich dachte, ich weiß nicht, ob ist das Berufung, aber als ich habe erste Mal getroffen, in Bordell und dann ich habe gesehen, die Augen von die ganzen Prostituierte, ich habe gesehen die Elend ist so tief. Sehr tief und dann ich habe gedacht: Nee, meine Theater bringt nichts. Ich gehe nach Hause und dann auf einmal kommt die Bewusstsein: Wenn du hier bist, ist das kein Zufall. Und dann danach habe ich gesagt: O-ky, Dein Wille geschehe. Dein Wille geschehe – und so sollte es sein. Lena hat mit den Frauen gelebt und gearbeitet. Analysiert, warum sie als Prostituierte arbeiten müssen. Dass es nicht ihre Schuld ist, sondern die gesellschaftlichen Verhältnisse sie dazu zwingen. O-Ton: Die fühlen sich schuldig , immer, deswegen die können nicht kämpfen gegen die Leute, wenn es gibt Ausbeutung von die andere Leute. Das Theaterstück hat den Prostituierten zu einem neuen Selbstbewusstsein verholfen. Nicht Schuld am eigenen Schicksal zu sein, das Leben in die Hand zu nehmen, das haben die Frauen beim Theater spielen gelernt. Neun von ihnen sind ausgestiegen und arbeiten heute als Sozialarbeiterinnen gegen Frauen und Kinderhandel. Doch die Arbeit mit den Prostituierten in den Slums von Surabaya war nur der Anfang. Viele, viele Projekte folgten. Mit Fischerinnen, Bäuerinnen, Flüchtlingen und den Opfern des Tsunami. Wenn sie in Deutschland ist, spielt sie mit Gefangenen Theater, in der Wuppertaler Justizvollzugsanstalt. Den Inhaftierten erklärt sie, warum sie das macht: O-Ton: Ich brauche eure Hilfe. Für meine Arbeit. Für unsere Arbeit in der Gesellschaft. Für Frieden oder gegen Drogen. Ich brauche euch. Ihr könnt uns helfen. Ihr könnt auch helfen die Gesellschaft, z.B. gegen Drogen, weil ihr seid die Opfer von Drogen. Vor und nach jeder Probe und jedem Auftritt betet sie mit ihren Akteuren. Die meisten sind zwar keine Christen. Sie gehören anderen Religionen an, aber sie alle glauben an Gott. Warum das gemeinsame Gebet für ihre Mission wichtig ist: O-Ton: Diese Mission ist das über Frieden d.h. ist das unmöglich dieses Frieden kann realisiert, so lange wir nicht Frieden haben. Deswegen dieses Frieden, wir bekommen nur von Gott. Wir müssen zusammen arbeiten mit Gott. Zu den Menschen zu gehen, zu denen auch schon Jesus ging. Zu den Außenseitern der Gesellschaft. Mit ihnen zu leben, ihr Leben auf die Bühne zu bringen und so Politik zu machen - das ist die Mission von Lena Simanjuntak-Mertes. Einer engagierten Christin, einst missioniert von Deutschen, die uns heute zeigt, wie das geht mit dem christlichen Glauben. Ganz konkret. Auch in Deutschland. Audiobeitrag Die Tochter Gottes: Lena Simanjuntak-Mertes

19.02.06, 7.45 Uhr, Sabine Steinwender -Schnitzius 
 Deutschland.  Audiobeitrag Die Tochter Gottes: Lena Simanjuntak-Mertes

Die Tochter Gottes: Lena Simanjuntak-Mertes
An Gott und Jesus Christus glauben - wie geht das eigentlich? Immer mehr Menschen stellen sich die Frage – im Missionsgebiet Deutschland. Wie das geht, verrät Lena
Simanjuntak- Mertes aus Indonesien. Die angesehene Theaterregieseurin lebt mit ihrem deutschen Mann und ihren Kindern in Köln. Vor drei Generationen wurde ihre Familie in Indonesien von der rheinischen Missionsgesellschaft zum christlichen Glauben bekehrt. Doch heute zeigt sie uns, wie das mit dem christlichen Glauben funktionieren kann – auf eindrucksvolle Weise:

O-Ton: Beten ist nicht genug. Man muss auch praktizieren, das hat der Jesus auch gezeigt. Nicht gezeigt, aber auch getan ...

Deshalb packte sie vor sieben Jahren ihre Koffer und ging für zwei Monate nach Indonesien. In die Slums von Surabaya zu den Prostituierten. Mit ihnen wollte sie Theater spielen, das Leben der sozial Geächteten auf die Bühne bringen. Doch als sie ankommt und das Elend sieht, kommen ihr Zweifel:

O-Ton: Am Anfang ich dachte, ich weiß nicht, ob ist das Berufung, aber als ich habe erste Mal getroffen, in Bordell und dann ich habe gesehen, die Augen von die ganzen Prostituierte, ich habe gesehen die Elend ist so tief. Sehr tief und dann ich habe gedacht: Nee, meine Theater bringt nichts. Ich gehe nach Hause und dann auf einmal kommt die Bewusstsein: Wenn du hier bist, ist das kein Zufall. Und  dann danach habe ich gesagt: O-ky, Dein Wille geschehe.
Dein Wille geschehe – und so sollte es sein. Lena hat mit den Frauen gelebt und gearbeitet. Analysiert, warum sie als Prostituierte arbeiten müssen. Dass es nicht ihre Schuld ist, sondern die gesellschaftlichen Verhältnisse sie dazu zwingen
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O-Ton: Die fühlen sich schuldig , immer, deswegen die können nicht kämpfen gegen die Leute, wenn es gibt Ausbeutung von die andere Leute.

Das Theaterstück hat den Prostituierten zu einem neuen Selbstbewusstsein verholfen. Nicht Schuld am eigenen Schicksal zu sein, das Leben in die Hand zu nehmen, das haben die Frauen beim Theater spielen gelernt. Neun von ihnen sind  ausgestiegen und arbeiten heute als Sozialarbeiterinnen gegen Frauen und Kinderhandel.
Doch die Arbeit mit den Prostituierten in den Slums von Surabaya  war nur der Anfang. Viele, viele Projekte folgten. Mit Fischerinnen, Bäuerinnen, Flüchtlingen und den Opfern des Tsunami. 
Wenn sie in Deutschland ist, spielt sie mit Gefangenen Theater, in der Wuppertaler Justizvollzugsanstalt. Den Inhaftierten erklärt sie, warum sie das macht:

O-Ton: Ich brauche eure Hilfe. Für meine Arbeit. Für unsere Arbeit in der Gesellschaft.  Für Frieden oder gegen Drogen. Ich brauche euch. Ihr könnt uns helfen. Ihr könnt auch helfen die Gesellschaft, z.B. gegen Drogen, weil ihr seid die Opfer von Drogen.
Vor und nach jeder Probe und jedem Auftritt betet sie mit ihren Akteuren. Die meisten sind zwar keine Christen. Sie gehören anderen Religionen an, aber sie alle glauben an Gott. Warum das gemeinsame Gebet für ihre Mission wichtig ist: 

O-Ton: Diese  Mission ist das über Frieden d.h. ist das unmöglich dieses Frieden kann realisiert, so lange wir nicht Frieden haben. Deswegen dieses Frieden, wir bekommen nur von Gott. Wir müssen zusammen arbeiten mit Gott.

Zu den Menschen zu  gehen, zu denen auch schon Jesus ging. Zu den Außenseitern der Gesellschaft. Mit ihnen zu leben, ihr Leben auf die Bühne zu bringen und so Politik zu machen - das ist die Mission von Lena Simanjuntak-Mertes.  Einer engagierten Christin, einst missioniert von Deutschen, die uns heute zeigt, wie das geht mit dem christlichen Glauben. Ganz konkret. Auch in Deutschland.

NGO Theater in the Post New Order

Inside Indonesia magazine

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NGO theatre in the post New Order

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Collaboration between artists and activists is producing new initiatives


Lauren Bain

The use of the performing arts for political purposes in Indonesia is nothing new. As regular readers of Inside Indonesia will know, dangdut, campursari, and wayang are all popular modes of political communication: just watch the parties compete to secure dangdut superstar Inul Daratista’s upport in the lead up to the 2004 lections.
But political parties are not the only groups that use performance as a strategy to expand their reach. Since the fall of the New Order, partnerships between non-government organisations (NGOs) and artists are becoming increasingly common. The flourishing of local NGOs during this period, the elimination of the requirement for performance permits, and the increased availability of international funding for these sorts of activities have all contributed to this development.
Although these partnerships are usually based on shared values and political commitments, they are also often characterised by tension between artists’ and NGO’s aims. An NGO’s desire to communicate a clear message to the general public, for example, might not be compatible with an artist’s desire to explore abstract ideas and experiment with disjointed narratives and aesthetics. Theatre produced by NGOs — whether in Indonesia or elsewhere — is often deemed to be worthy but didactic, well intentioned but artistically dubious. With its focus on process rather than the final product, ‘NGO theatre’ is often purposely more interesting for participants than it is for the audience.
Despite these tensions, several recent collaborations between artists and NGOs have demonstrated that not only can the arts be an effective medium for NGOs’ work: working with NGOs can in some cases extend and challenge artists’ practice in positive ways.
One such collaboration was a production called Suara dan Suara, by Teater Perempuan Independen Sumatera Utara, a female workers’ theatre group who came together last year to work with director Lena Simanjuntak. Suara dan Suara is a collaborative work that is based on group members’ real life stories.
Teater Perempuan Independen was established in 1999, after an NGO called HAPSARI ran a workshop to explore the possibilities of using theatre as a tool for education and empowerment of female workers. It was one of the first (if not the first) theatre groups in Indonesia whose aim is to express the experiences and concerns of working class women from rural communities. All group members are workers on plantations or in fishing communities and became involved in the project through their affiliation with one of several participating unions.
Suara dan Suara is the first work that Teater Perempuan Independen has performed outside of Sumatra. Performances staged in Jakarta in September 2002 attracted a great deal of interest, both because of the high quality of the performance, the rarity of all-women theatre groups and the politically sharp, accessible subject matter.
The first thing that most audience members notice about Suara dan Suara is that it involves so many ordinary women. There are 18 performers, all of whom are on stage for the entire performance. Suara dan Suara demands that we pay attention to these women and listen to their stories. It is a work in which women create and control their own narrative and representational spaces; it depicts female characters who are human subjects in their own right. Although male characters feature in the performance, they are all played by women, in a reversal of the traditional theatre convention of female roles being played by men.

The stories in Suara dan Suara are honest and confronting. Sourced directly from group members’ personal experience, the dramatisation was developed collectively. Strongly grounded in conventional dialogue, the performance also draws on local oral traditions, music and song.
During the performance, we follow for example the lives of a group of plantation workers who are contracted on a daily basis (buruh harian lepas), one of whom is sexually assaulted by the mandor of the plantation on which she works. We also witness a tragically familiar story about a woman who struggles to escape normalised domestic violence, files for divorce and directly confronts the commonly held wisdom that its ‘lebih baik dipukulin daripada jadi janda’ (better to be beaten than to be divorced).
The final section of Suara dan Suara deals with the experience of a woman from a fishing community whose husband dies at sea when his small boat is caught up in a large commercial trawling net. This story highlights both the insensitivity of authorities to women and the impact of commercial development on poor communities. It makes use of traditional fisherwomen’s songs and is narrated as the cast undertake collective activities such as repairing fishing nets and rowing a fishing boat.
At several points, performers read sections from the Indonesian constitution and other legal documents pertaining to workers’ and women’s rights. Knowing that in Jakarta there would be feminist and labour activists in the audience, the performers asked several times for audience help with interpreting the text of these legal documents. The absurdity of official rhetoric is quickly exposed, implicating the audience in the frameworks and practices that perpetuate the injustices described.
Director Lena Simanjuntak, who is Indonesian but now lives in Germany, is the only member of the group with any formal training in theatre, having studied at the Jakarta Arts Institute. The performers in Suara dan Suara meanwhile have had limited training, which at times means that the performance is ‘rough’ around the edges: words are mispronounced or lines are forgotten. One performer reads from a script because, she says, ‘I have only recently learnt to read and I enjoy doing it.’ But in this context, lack of formal training means that the work is unconstrained by artistic conventions and is refreshingly unselfconscious about its place in the arts world.
Suara dan Suara is a work that challenges the stereotype that ‘NGO theatre’ is well intentioned but artistically uninteresting. As one critic noted, the work was an unusually successful marriage between theatre and activism from which many other groups and artists could learn.
Entirely humble about the project’s outcomes, Lena Simanjuntak points out that one of the major challenges for her as a director of this kind of project is to learn ‘how not to be a director’. She argues that the most important thing in creating a performance like Suara dan Suara is un-learning the skills that are normally associated with directing theatre in order to create space for the performers’ voices. In Indonesian theatre culture, which like many others around the world is dominated by visionary and often egotistical directors, Simanjuntak’s approach is perhaps exactly what is required to make ‘NGO theatre’ work.
In the post New Order era, there are increasing opportunities for artists and NGOs to work together. Organisations involved in international cultural exchange with Indonesia, such as Asialink (in Australia) and the British Council have also — to varying degrees — begun to broaden their focus to include projects that aim to encourage greater grass roots involvement, in some cases working in partnership with NGOs.
As NGOs begin to play an increasingly important role in creating cultural capital in Indonesia it is essential that we develop an accurate picture of ‘NGO theatre’ and document what has and hasn’t worked. As a starting point, Teater Perempuan Independen’s Suara dan Suara is an example of an NGO theatre project that should inspire Indonesian and non-Indonesian artists and NGOs to continue this kind of work.
Lauren Bain (laurenbain@ozemail.com.au) is completing a PhD on theatre and politics in Indonesia in the post-New Order era.

Theater gegen Aids

Kirchenkreis Hagen | Archiv+Presse | Pressemitteilungen

Theater gegen Aids


Mit diesem Motiv wird für das Theater gegen Aids geworben.
29.10.2004 Im Paulus-Gemeindehaus in der Hagener Borsigstraße ist am Mittwoch, 3. November, um 19 Uhr die Theaterpädagogin Lena Simanjuntak aus dem indonesischen Surabaya zu Gast. Sie lebt und arbeitet in Köln und in Indonesien. Im Rahmen der Kampagne gegen AIDS ermöglicht sie Frauen aus dem Teufelskreis von Armut-Prostitution-Menschenhandel-AIDS auszubrechen.  Im Theaterspiel finden sie eine Form, ihre Erfahrungen auszudrücken.
An diesem Abend erfahren die Besucher aus erster Hand, unter welchen Bedingungen die Prostituierten ihrer Arbeit nachgehen, welche individuellen Schicksale dahinter stehen und welche Voraussetzungen und Konsequenzen den Alltag bestimmen. Bei der Erörterung der Ursachen für Menschenhandel, Gewalt oder AIDS-Risiken werden konkrete Einzelfälle und strukturelle Rahmenbedingungen gleichermaßen zur Sprache kommen. Zum Programm des Abends gehören Spielszenen und Diskussionen.



Die Frauen präsentieren ihre (Theater-)Arbeit und laden ein zum Gespräch. Da der Kirchenkreis Hagen eine Partnerschaft zu einer indonesischen Kirche unterhält, beteiligt er sich an dem Projekt, um über die Lebenssituation von indonesischen Frauen und die Anti-AIDS-Arbeit zu informieren.
Der Eintritt ist an diesem Abend ist frei. Die Veranstaltung wird gefördert durch Landesmittel für kommunale Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen des Hagener Agenda-21-Prozesses.
Vita Lena Simanjuntak:
  • geboren 1957 in Bandung/Westjava-Indonesien
  • 1972 Oberschule für Malerei in Medan/Sumatra
  • 1975 Kunstakademie in Jakarta, Abteilung Regie/Bühnenbild
  • 1978 freie Journalistin, freischaffende Künstlerin, Regisseurin für Theater und Fernsehen
  •  1984 Übersiedlung nach Deutschland, Pantomimenausbildung bei Milan Sladek, Solo- und Gruppentheaterstücke, freie Journalistin bei der Deutschen Welle, diverse Ausstellungen.
  • Lebt und arbeitet in Köln.

Hurentheater

Kultur & Leben | 05.11.2004 Deutsche welle

Hurentheater als Tabubruch

 

Menschenhandel, Aids, Prostitution – Themen vieler Theaterstücke. Indonesische Huren stellen jetzt erstmals ihren Alltag auf der Bühne selber dar.


Prostituierte auf der Bühne: Das kennt man aus Salonkomödien und Hollywoodfilmen. Aber die Frauen, die hier die harte Wirklichkeit der Prostitution am Rande der indonesischen Millionenstadt Surabaya spielen, sind echte Huren - auf den Theaterbrettern wie im wirklichen Leben. Mit dem Stück sind sie derzeit auf Tournee durch Deutschland.

Hurentheater als Befreiung

Die Idee für dieses einzigartigen Projekt hatte die indonesische Regisseurin Lena Simanjuntak. Seit vielen Jahren inszeniert sie Theaterstücke mit Prostituierten in den Rotlichtbezirken von Indonesiens zweitgrößter Stadt Surabaya. Elend, Doppelmoral und die Brutalität der Sexindustrie werden darin schonungslos dargestellt.

Quer durch Indonesien ist "Lenas Hurentheater" bereits auf Tournee gewesen. Für die Darstellerinnen ein Stück Befreiung aus dem Teufelskreis von Demütigung, Schuldgefühlen und Erniedrigung - für die Zuschauer Konfrontation mit einer Wirklichkeit, die jeder kennt und keiner kennen will.

Sex und Islam

Indonesien ist ein Land mit vielen Gesichtern und mindestens ebenso vielen Widersprüchen. In den Städten kontrastieren klotzige Hochhausneubauten mit Elendsvierteln, immenser Reichtum in den Villenvierteln mit der Hoffnungslosigkeit der arbeitslosen Massen.

Und noch ein Gegensatz: Im bevölkerungsreichsten islamischen Land der Welt gelten vordergründig strenge Bräuche: Küsse, Umarmungen in der Öffentlichkeit sind per Gesetz verboten - daneben blüht, gar nicht im Verborgenen, eine der größten Sexindustrien der Welt. Die Immunschwächekrankheit Aids breitet sich rasant aus.

Polizei und Militär im Sexgeschäft

Ursache und Wirkung lassen sich dabei leicht ausmachen: Von Armut getrieben, verlassen viele junge Frauen ihre dörfliche Heimat, um in der Großstadt ihr Glück zu suchen, oft gelockt von Versprechen dubioser Schlepper. Endstation ist dann das Bordell oder der Straßenstrich. Fest in den Klauen von Zuhältern und Bordellbesitzern, gibt es fast nie einen Weg zurück ins normale Leben. Und da auch Polizei und Militär oft genug beim Geschäft mit Sex die Hände im Spiel haben, sind die Prostituierten faktisch rechtlos ihren Kunden und Zuhältern ausgeliefert.

Gabi Mischkowski von der Hilfsorganisation Medica Mondiale kritisiert vor allem die Doppelmoral: "Einerseits wird Prostitution toleriert, denn männliche Promiskuität wird grundsätzlich akzeptiert. Andererseits aber kriminalisiert man sie und stellt sie ins gesellschaftlich moralische Abseits".

Tabubruch herbeiführen

Lena Simanjuntak benutzt das Theater als Medium, um die Gesellschaft zu stärken."Dieses Theaterkonzept wurde geboren aus Sorge, weil viele Menschen in Indonesien keinen Zugang zu Bildung haben. Wir wollen Theater und neue Medien als Ausbildung etablieren. Die Bevölkerung hat das Recht auf diese Informationen und auch das Recht, damit umzugehen."

Der inszenierte Tabubruch konfrontiert eine Gesellschaft mit ihrer verschwiegenen Wirklichkeit und stellt die herrschende Moral vom Kopf auf die Füße. Nicht die Huren sind die Sündigen, Unmoralischen und letztlich Schuldigen - sie sind Opfer vonMenschenhändlern, korrupten Beamten, brutalen Kunden und einer sozialen Schieflage, in der Prostitution oft der einzige Ausweg bleibt, um zu überleben.

Indonesisches Rotlichtmilieu in Deutschland

Jetzt führt die Tournee zwei der Protagonistinnen bis nach
Deutschland: Sri und Manis - zwei junge Frauen wie Millionen andere, die ohne eigenes Zutun in die fatale Abhängigkeit von Schleppern, Zuhältern und Bordellbesitzern gerieten. In den nächsten Wochen werden sie ein deutsches Publikum mit ihrer eigenen Wirklichkeit konfrontieren, bevor sie wieder in ihren Alltag in den Rotlichtvierteln Surabayas zurückkehren.

 

Indonesians in Focus : Lena Simanjuntak


Indonesia in Focus


Indonesians in Focus: Lena Simanjuntak-Mertes

Username By Wombat | July 28th, 2006 | Comments No Comments
Several of the women appeared nervous. Others attempted to make conversation with one another to hide their true feelings. They were in a quite challenging situation. The women were on their very first trip to the capital to stage a theater performance.

None of them, members of the Inong Aceh Theater, are professional actors. Most were previously involved heavily in household chores in a remote village devastated by the Dec. 2004 tsunami in Aceh.
Amid their anxiety, a middled-aged woman seemed to be their comforter. She talked to them, asked them what they wanted to do and held their hands, in a gesture aimed at boosting their confidence.
The humble woman is Lena Simanjuntak-Mesner. Resident in Germany, the graduate of the Jakarta Arts Institute (IKJ) has visited this country regularly since she moved there about 20 years ago.

Each year, she comes here up to four times to get involved in theater projects in remote areas of the archipelago. She certainly does not do it for the money, as she does not get paid for what she does.
Lena is an Indonesian who has enjoyed better conditions abroad but still cares about the fate of her unfortunate brothers and sisters back home.
Education and the empowerment of marginalized people became issues she became interested in since her university days. In the 1970s she started teaching children whose homes were destroyed for development in a government project.
Her close friend, activist Doris Panjaitan, and others introduced her to the labor issues in the early 1980s following growing concern about robots, the increasing use of which was predicted to threaten the financial security of conventional workers.
Lena and her friends expected the workers to speak up, as, back then, the only labor organization acted as a puppet of the authorities and the employers.
About four years later, Lena won a scholarship to learn pantomime and theater in Germany. She ended up living there after marrying a German.
In Germany, she was very active in society, joining many organizations, including those for women and foreigners. The friendly woman learned much about European culture, and political and social history as well as civil society and discrimination issues.
She says she owed much to late directors Wahyu Sihombing and Teguh Karya for suggesting she pursue theater and directing at IKJ. She also learned about political demonstrations after she participated in one there.
“I enjoyed it greatly, I enjoyed living in a democracy. Then, I thought, how come workers in my country could not enjoy the same privileges? The government banned them from even holding a meeting back then,” Lena recalled.
The uncompromising education system, combined with uneven distribution of wealth in the country, has resulted in a lack of formal education for some people here.
At that point Lena started to establish her idea of theater as an educational medium. She gave serious consideration to the necessity to set up alternative education for those who could not afford it.
In the 1990s, a long-time friend, writer Julius R. Siyaranamual, asked her to come home and support him in a program for prostitutes in Surabaya, East Java.
“It was a big challenge for me but I responded to his call, even though I still didn’t know what to do,” she recalled.
In Surabaya, she stayed in the office of the Hotline Service Foundation, an non governmental organization (NGO) focusing on HIV/AIDS. It is located inside Bangunsari, a red-light district nearby the city’s Tanjung Perak port.
She faced a real challenge there. Living in such a neighborhood showed her the real world of prostitutes. She mingled and talked with them, visited their rooms at the brothels and observed their daily lives closely.
“I saw great pain in their eyes. They are victims of violence and blackmail by a patriarchal system, and an inequitable economy and culture,” Lena said.
Amid the hustle and bustle of the daily lives of the prostitutes, she introduced them to theater. That was no easy process, either for the prostitutes or Lena.
She had to forget her skills as a director when working with them. A director could not act as such in that kind of performance, Lena said.
“I spoke in the language they know, instead of directing them with technical, theater jargon. I functioned simply as a
facilitator, to give an artistic sense to the story they developed,” she explained.
Therefore, Lena would never withdraw anyone from a performance she was involved with. If an actor had a soft voice — which would obviously be a reason to drop them from a conventional production — other members of the group had to work together to cope with the condition, she said.
The results were remarkable. The prostitutes were successful in portraying their real-life stories, performing in Surabaya and other cities, to warm receptions from observers.
Nine of over a dozen prostitutes who joined the theater have left the business. They became activists against the trafficking of women and children, she said proudly. To date, they are still communicating with each other.
Lena has also become involved in a theatrical production in North Sumatra. She collaborated with the Independent Women’s Theater in North Sumatra, which is supported by Hapsari, an NGO that offers the possibility of using theater as a tool for the education and empowerment of women workers.
The production, titled Suara dan Suara, was based on group members’ real-life stories. The theater consists of members who are workers on plantations or in fishing communities. They have performed in several parts of Sumatra and in the capital.
Their performance attracted a great deal of interest, both because of the high quality of the performance and their sharp, honest stories.
Lena, too, is also proud of the group, referring to one of them who has now become a member of her village council, with another running for the position of village head.
“They were just ordinary ibu-ibu (housewives). Now, they can speak up for what they believe in. I hope to help them make the transition from being victims to survivors, or maybe decision makers,” she said.
A number of other projects, including one in Banyuwangi, East Java, for workers and another in Yogyakarta for housemaids, are also on her list. She does not work solely in Indonesia, for Lena is also involved in supporting a theater in a men’s penitentiary in Germany.
“It’s tough work. But, now, I can understand the common notion that theater is universal. It involves adults, children, — anyone, anywhere from any culture or background,” said Lena, who is very grateful for the support of her husband, two children and two grand-children.
Currently, Lena and her friends are developing guidelines for “theater as an education tool for empowering people, particularly women” in a bid to promote it across the country.
“I have made my decision: to take sides with them — marginalized people,” Lena asserted.
Muninggar Sri Saraswati

Jakarta Post

Verborgene schöenheit entdecken

unterwegs °°°°°° glaube evangelium politik

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Verborgene Schönheit entdecken

Die indonesische Künstlerin Lena Simanjuntak

 
Spätestens seit Joseph Beuys wissen wir, dass Kunst nicht nur in Museen und auf Bühnen gehört. Die Dramaturgin Lena Simanjuntak-Mertes, die mit ihrer Familie in Köln lebt, hat in Indonesien ein besonderes Kunstprojekt mit Prostituierten entwickelt. KARIN VORLÄNDER hat sie besucht.


Als ich am Freitagmorgen um 10 Uhr an der Tür zu Lena Simanjuntak-Mertes großer Altbauwohnung in Köln klingle, haben die drei Studenten aus ihrer Heimat Indonesien, die seit ein paar Tagen bei ihr zu Gast sind, gerade das Haus verlassen. Tochter Nanette samt Söhnchen begegnen mir im Flur. "Das ist Oma. Sie ist viel bei uns, weil sie sonst zu oft allein ist", stellt Lena Simanjuntak mir eine grauhaarige alte Dame aus der Nachbarschaft vor. Sie komplimentiert uns beide an den riesigen Küchentisch, an dem sie alle noch bis vor ein paar Minuten beim Frühstück zusammen gesessen haben. "Hier gehen so viele Leute 'raus und 'rein. Ich kenne sie manchmal selbst nicht. Ich sage erst mal herzlich willkommen, und dann lerne ich die Schönheit unserer Gäste kennen", sagt die 41jährige. Während sie Tee kocht, gibt sie mir sozusagen "vorbeugend" einen Artikel zu lesen, in dem sie die Fragen abgehandelt hat, die ihr in Deutschland immer wieder gestellt werden. Etwa die, ob sie von den Philippinen oder aus Thailand komme. Dahinter, so ihre Erfahrung, steckt oft das Klischee, dass sie als Asiatin doch wohl nur als Heiratsmigrantin oder Prostituierte nach Deutschland gekommen sein könne. Dass eine Frau wie sie, die in Medan die Oberschule für Malerei und in Jakarta die Kunstakademie besucht hat, eine qualifizierte Ausbildung haben könnte, passt hierzulande offenbar nicht ins Bild von Ausländerinnen. Ernsthaften FragestellerInnen dagegen erklärt sie, dass sie aus Bandung/West Java stammt und "aus Liebe zu meinem Mann" seit 1985 in Deutschland lebt.
Aber Lena Simanjuntak sind ganz andere Themen wichtig als die ermüdende Litanei von "Wo kommen Sie her?" und "Wann wollen Sie wieder zurück?" Zum Beispiel das, weshalb sie ihre muslimischen Gäste gerade eben beim Gespräch am Frühstückstisch dazu ermutigt hat, keinesfalls ihr Gebet zu vernachlässigen. "Ich bin Christin, ihr seid Muslime, aber betet! Ihr gehört zum Islam, heute ist Freitag, euer Gebetstag", hat sie ihnen gesagt und zugleich ganz unbefangen davon erzählt, wo die Bibel Jesus anders versteht als der Koran. "Die Menschen müssen Gott haben. Das ist der wichtige Punkt. Denn mit Gott gibt es Schönheit", erklärt sie lächelnd und mit Nachdruck. Mit Schönheit meint die studierte Theater-Dramaturgin nicht die Schönheit, die sich beim Anblick ihrer großformatigen eigenen Gemälde im Flur entdecken lässt, oder die Ästhetik einer ihrer Theateraufführungen. Schönheit, das hat für sie in erster Linie mit ihrem Glauben zu tun. Wie und wo sie diese Schönheit erlebt? Zum Beispiel darin, keine Berührungsängste vor Menschen anderen Glaubens oder anderer sozialer Zugehörigkeit zu haben. Seien es nun die gottvergessenen AlltagsatheistInnen in ihrer neuen Heimat Deutschland, für die Gott "einfach Quatsch" ist, oder die Muslime aus ihrer alten Heimat Indonesien. Glaube, das ist für Lena Simanjuntak kein Haus, in das sie sich zurückzieht, sondern geradezu eine Tür zu anderen. "Gott nimmt uns nicht gefangen. Er gibt Freiheit. Diese Freiheit ist die Schönheit, und die möchte ich mit anderen teilen", erklärt sie. Wer dabei das Leuchten in ihren dunklen Augen sieht, entdeckt darin etwas von jener Schönheit, von der Lena Simanjuntak so offensichtlich bewegt und bewohnt ist.

 
Lena Simanjuntak bei ihrer Arbeit. Fotos: vem/Th. Hofmann
Lena Simanjuntak bei ihrer Arbeit. Fotos: vem/Th. Hofmann 

So nah wie möglich

Auch dass sie seit 1999 immer wieder Ehemann und die beiden Töchter in Köln zurücklässt ("Manchmal glaube ich, ich bin verrückt, als Hausfrau hätte ich es doch viel bequemer") und für drei Monate nach Surabaya in Ostjava/ Indonesien fährt, um dort mit Prostituierten Theater zu machen, hat für Lena Simanjuntak mit der Schönheit des Glaubens zu tun. Dabei sind die äußeren Bedingungen des mehrwöchigen Projektes, bei dem sie Sexworkerinnen befähigt, ihren Alltag, ihre Gewalt-Erfahrungen und ihre sozialen Probleme mittels eines selbst entwickelten Schauspiels auf die Bühne und an die Öffentlichkeit zu bringen, alles andere als "schön". Für die Dauer ihres Projektes, für das die erfahrene Regisseurin von einer indonesischen Anti-Aids Initiative angefragt wurde und das vom Weltgebetstag und der Vereinten Evangelischen Mission unterstützt wird, wollte Lena Simanjuntak "so nah wie möglich" bei den Frauen wohnen. Dieses "so nah wie möglich" entpuppte sich dann als ein schmutziges, dunkles, winziges Zimmer inmitten eines riesigen Bordellkomplexes in Hafennähe. Kriminalität, Gewalt, Krankheit und Alkoholprobleme inklusive. Obwohl sie als Tochter eines Luftwaffenoffiziers, der an immer neue Einsatzorte kommandiert wurde, wahrhaftig schon viel gesehen hatte und zu wissen glaubte, was Schmutz ist, hätte sie in Surabaya beinahe kapituliert. "Am ersten Abend, als die Frauen mir ihr Elend erzählt haben, habe ich mir gesagt: 'Wofür mein Theater? Das bringt doch nichts. Das Elend dieser Frauen ist so tief, so tief. Was bringt da schon Theater? Morgen fahr' ich nach Hause.' Ich konnte den ganzen Tag nicht weinen, am Abend habe ich mich übergeben", erinnert sie sich.
Dass sie dennoch geblieben ist, hat mit einer Erfahrung zu tun, die sie wieder nur mit "Gottes Schönheit" erklärt. "Auf einmal war in mir ein Wort, das hieß: 'Wenn du hier bist, ist das kein Zufall'", berichtet sie von der ihr unvermutet geschenkten Gewissheit, am richtigen Ort zu sein. "Da habe ich gesagt 'Dein Wille geschehe'."
 
"Gott zeigt mir die Schönheit. Diese Schönheit will ich überall verteilen."
"Gott zeigt mir die Schönheit. Diese Schönheit will ich überall verteilen." 

Lena Simanjuntak blieb und machte von 10 bis 15 Uhr Theatertraining mit etwa zwanzig Frauen, die anschließend bis zum frühen Morgen ihrer Arbeit nachgehen mussten. Eröffnet wurden die Proben auf Wunsch der muslimischen Frauen mit Meditation und Gebet: "Wir sind doch keine Schauspielerinnen, wir müssen uns Kraft von Gott holen", sagten sie. Vor der ersten Aufführung des Stückes, das die Frauen selbst entwickelten, verzichteten sie auf Essen und Trinken - und auf Kunden. "Mathahari & Matahari" nannten sie ihr Stück, was auf das indonesische Wort für Sonne hinweist und zugleich an die bekannte holländische Spionin gleichen Namens erinnert, die in Surabaya gelebt hat. Statt der vorgesehenen 30 Minuten dauerte die Aufführung in Jakarta zwei Stunden, weil die Frauen die Gelegenheit zur Improvisation reichlich nutzten, um sich ihr Leid von der Seele zu spielen.
Doch nicht das positive Presseecho und die große öffentliche Aufmerksamkeit sind es, die in Lena Simanjuntaks Augen den Erfolg ausmachen. Was für sie zählt, ist nicht das Endprodukt, sondern der Weg dorthin. "Unterwegs" haben die Frauen, die zumeist vom Land kommen und kaum Schulbildung haben, Zugang zum Lesen gefunden. Sie haben gelernt, ihre eigene Lebensgeschichte nicht als schuldhaftes Schicksal und sich selbst nicht als "Sünderinnen", sondern als Ergebnis sozialer Strukturen zu begreifen. Und so beginnen etliche nach Alternativen Ausschau zu halten. Für Lena Simanjuntak Grund genug, auch in diesem Jahr wieder nach Surabaya zu gehen, um an ihrer "Theater-Mission" weiterzuarbeiten. "Ich glaube nicht nur an Jesus, er ist auch mein Idol. Von ihm lerne ich, nahe bei den Menschen zu sein, die sonst oft gemieden werden.", sagt sie.

Randvolles Leben

Auch in Köln ist sie aktiv. Hier ist sie Mitglied einer evangelischen Kirchengemeinde, arbeitet regelmäßig beim Weltgebetstag mit, gehört zum Vorstand des "Kölner Bunten Frauen Netzwerkes" und war als erste Asiatin Vorstandsmitglied des "Bürgerzentrums Alte Feuerwache." Außerdem ist sie zweite Vorsitzende der christlichen indonesischen Perki Gemeinschaft. Zusätzlich bringt sie auch noch eine Ausbildung in interkultureller Evangelisation für PastorInnen und leitende Mitarbeitende aus fremdsprachigen Gemeinden der Vereinten Evangelischen Mission (VEM ) in Wuppertal in ihrem randvollen Leben unter. "Ich kann nicht allein individuell leben nur mit meinem Mann und meinen Töchtern. Statt zu kritisieren, was in dieser Welt ist, mache ich lieber was. Und wenn es was Kleines ist", findet sie.
Obwohl sie, anders als ihre beiden Töchter Sonja (13) und Nanette (21), ganz bewusst keinen deutschen Pass hat ("wozu ?"), will sie als "Großmutter eines deutschen Enkelkindes" Verantwortung übernehmen und "die Schönheit unter die Leute bringen". Zum Beispiel, indem sie Kontakt zum Obdachlosencafe Gulliver hält und auch mit ihren vielen Gästen ganz bewusst dorthin zum Kaffeetrinken geht. Sie sollen auch die Rückseite des reichen Deutschland sehen. In Köln will sie genau wie in Surabaya die verborgene Schönheit derer entdecken, die am Rand stehen. "Gott zeigt mir die Schönheit. Diese Schönheit will ich überall verteilen."
Und irgendwann, so plant sie, macht sie mit denen, die im Kölner Gulliver Stammgäste sind, auch ein Theaterprojekt.


Karin Vorländer ist freie Journalistin und wohnt in Denklingen bei Köln.



Freitag, 25. März 2011

Teater Papua dan Manusia yang Berharap

Teater Papua dan Manusia yang Berharap



Teater Papua dan Manusia yang Berharap"

Sekumpulan perempuan berbalut pakaian rumbai-rumbai dari kulit pohon (saly) dan tas di kepala (noken) meratap sedih sambil menari-nari. Genderang tifa, triton, dan sejumlah alat musik tradisional menyihir suasana menjadi pilu. Seorang di antara pemain dengan suara lengking dan terasa menyayat menyanyikan syair neno, neno, nene, wadoi kwonso sup ineno / yore mamo mamo / wadoi kwonso sup mambesak / sup ineno // neno, neno, nene, manseren nanggi, wado i / kwonso papua sup ineno / yoro mamo mamo wadoi / kwonso nona papua sup ine (Ya Tuhan, turunlah dan tinggal bersama kami di negeri mambesak ini, Tuhan Langit, berkati negeri Papua serta kekayaannya). Saat itu, ikon yang menjadi hero mereka, Angganetha, akan dibunuh dengan dipenggal kepalanya oleh tentara Jepang.

Begitulah cuplikan pementasan teater perempuan Orchide Papua Teater di beberapa panggung kesenian dan arena terbuka lain di Biak dan Jayapura pada 30 Juli-7 Agustus 2010. Nyanyian dan tarian dengan panah dan busur khas masyarakat Biak Numfor yang disebut Wor mewarnai pertunjukan tersebut. Meski itu tampak khas, ada yang lebih menarik, terutama bagi para penonton yang rata-rata belum pernah menyaksikan pementasan teater tersebut, yakni tersedianya ruang bebrayan (Jawa) atau ruang bersama yang tidak menakutkan -tak ada kesenjangan antara pemain-penonton- dan mereka berada dalam satu wilayah yang sama pada rasa senasib sepenanggungan sebagaimana diucapkan para pemainnya dalam dialog.
Penonton seperti menjadi bagian dari pertunjukan itu sendiri. Sedangkan, teater mewakili dirinya sendiri. Alhasil, dengan bebas mereka memberikan celetukan-celetukan ketika ada dialog/monolog yang menarik. Misalnya, ketika seorang pemain dengan lantang mengatakan bahwa ”Kalau kita ingin anak-anak kita jadi pe­gawai negeri, kita harus sediakan 30 sampai 50 juta untuk pelicin!” Maka, banyak pemuda yang merasakan langsung ketidakadilan itu spontan berteriak dengan keras, ”Betulll!!” Persoalan satu ini memang sedang jadi topik hangat di kalangan anak muda Papua.
Isu-isu lain seputar lingkungan, eksploitasi alam, ketidakadilan dalam pendidikan, hukum, ekonomi, miras (minuman keras), dan HIV/AIDS yang merajalela, peristiwa kekerasan serta berdarah, dan sebagainya coba dipaparkan melalui teater. Namun, sebetulnya pementasan tersebut juga ingin mengedepankan tokoh perempuan pendekar setempat bernama Angganetha yang gugur karena kegigihannya melawan penjajahan Jepang. Itu memang sebuah jenis teater pembebasan. Teater perempuan yang bernama ”Orchide Papua Teater” ini merupakan yang pertama di tanah Papua. Ang­ganetha menjadi simbol perlawanan masyarakat setempat, terutama kaum perempuan, untuk berbicara masalah-masalah yang terjadi di Papua.
Semua pemain, kecuali pemusik, kebetulan memang para perempuan. Mereka adalah para aktivis gereja, warga jemaat yang menjadi korban kekerasan karena konflik dan mengalami trau­ma, seniman perempuan Biak, bahkan ada dua pendeta perempuan yang terlibat dan menjadi tokoh utama dalam teater tersebut. Semua pemain adalah orang-orang yang awam bermain teater. Dengan arahan sutradara Lena Simanjuntak, dalam tempo sekitar dua bulan, mereka yang sebelumnya diberi workshop mampu tampil menjadi pemain-pemain teater yang tak kalah andal dengan pemain teater profesional yang dididik bertahun-tahun dalam suatu padepokan teater mapan.
Lena Simanjuntak dalam hal ini berada di posisi sebagai mediator yang secara terus-menerus menggali, memancing, bertanya kepada semua yang ikut terlibat aktif agar mereka mampu mengungkapkan, menganalisis, membahas, menyarankan, memutuskan, serta merencanakan berbagai hal yang menyangkut dunia mereka sendiri.
”Teater diciptakan untuk menyampaikan kebenaran kepada masyarakat tentang kehidupan dan situasinya,” demikian dikatakan Stella Adler, seorang pemain teater Amerika.
Pernyataan itu menjadi pas sebagaimana sedang dilakukan saat ini oleh Orchide Papua Teater. Kalau selama ini masyarakat Biak, baik yang tinggal di pantai maupun di gunung-gunung, telah memiliki berbagai budaya tari-tarian yang di dalamnya terdapat berbagai macam bentuk gerak -inilah jenis kesenian mereka yang sering dimainkan dalam berbagai kesempatan (penyambutan tamu terhormat, penyambutan para turis asing, dan dalam upacara adat)- kini mereka punya jenis kesenian ”baru” bernama teater. Teater tersebut menjadi sebuah media untuk memaparkan berbagai hal yang bertujuan akhir mengangkat derajat, martabat, dan harkat orang Papua. Keadilan, kesejahteraan, dan perdamaian dalam masyarakat hanya bisa dicapai dengan adanya penghormatan akan hak-hak kehidupan manusia maupun alam. Dan, waktu untuk melakukan semua gerakan itu adalah sekarang. ”Faiman Indo”, demikian seruan ajakan dalam bahasa setempat yang berarti ”segera”, sekaranglah saatnya memulai sesuatu.
Para perempuan Biak yang tergabung dalam Orchide Papua barangkali mengingatkan kita pada sejarah awal teater dulu sekitar abad ke-5 SM. Saat itu, penulis bernama Aeschylus (525-456) menjadikan teater sebagai persembahan untuk memohon kepada dewa-dewa. Sedangkan, dalam kelompok teater Papua tersebut, seluruh pemain mempersembahkan teater itu untuk memohon kepada dewa-dewa lain, yakni elite penguasa agar lebih manusiawi dan tidak berlaku sewenang-wenang. Tak heran, kelompok tersebut tak menganggap gedung kesenian sebagai satu-satunya tempat pertunjukan, namun -sebagaimana yang mereka lakukan selama beberapa hari itu- mereka juga main di halaman gereja, di depan pasar, di pantai, dan lain-lain.
Ini memang bentuk teater sebagai media pendidikan populer -sebagaimana ajaran pendidik Brazil Paulo Freire- yang melihat pendidikan sebagai hal membebaskan rakyat dari keadaan yang menindasnya. Media pendidikan bertujuan untuk mempelajari permasalahan yang ada secara bersama-sama dan membuat rakyat tidak dililit ketergantungan. Sebetulnya, hal itu diperkenalkan pertama oleh Bertolt Brech, penyair, dramawan, sutradara teater Jerman. Namun, pertunjukan tersebut baru dipentaskan seabad kemudian, tepatnya pada ’70-an oleh Augusto Boal di Amerika Latin dalam konteks pembebasan. Boal (yang juga teman baik Freire) memelopori suatu eksperimen teater yang dimulai dengan me­libatkan kaum tertindas, rakyat miskin yang tinggal di daerah kumuh, dan orang-orang jalanan. Pada Lena Simanjuntak, teater pem­bebasan tersebut dalam penerapan artistiknya disesuaikan dengan identitas tempat masyarakat itu berasal.
Bentuk itu banyak dikembangkan di Jogjakan pada era Teater Dinasti tahun ’70-an. Mereka me­libatkan penonton dalam pertunjukan dengan mengangkat tema keseharian yang sedang terjadi di masyarakat. Kelompok teater tersebut konsisten pada pilihan sikap kepedulian sosial dan budaya. Penulis-penulis lakonnya, antara lain, Emha Ainun Nadjib, Fajar Suharno, Gajah Abiyoso, Simon H.T., Yama Widura, dan Agus Istiyanto, di samping mereka juga mementaskan naskah karya Kuntowijoyo dan Arifin C. Noer. Setelah Dinasti, disusul Kelompok Teater Rakyat Indonesia (KTRI) dan Teater Gandrik yang melakukan pertunjukan dengan visi yang sama.
Di Indonesia, Lena Simanjuntak yang melakukan hal itu sejak 1999 dengan fokus pada perempuan terpinggirkan – mulai PSK (pekerja seks komersial), perempuan korban konflik (di Aceh dan Poso), pembantu rumah tangga, kaum buruh, hingga para pengungsi- menceritakan, tak sedikit dirinya mendapatkan cap sebagai teater pesanan LSM. Itulah memang stempel yang akan ditudingkan bagi teater jenis satu ini. Barangkali, itu merupakan sinisme yang dikembangkan oleh sistem Orde Baru. Sebab, kesenian kritis dikhawatirkan menciptakan kondisi sosial politik yang demokratis. Itulah sebabnya, kesenian yang bebas dikebiri, meski kini pengekangan relatif sudah lebih longgar.
Dalam situasi yang terasa lebih demokratis itulah, Orchide Papua Teater menyuarakan problem-problem yang dihadapi masyarakatnya dan terlebih lagi menyampaikan semangat pembebasan terhadap penindasan rakyat kecil, hak asasi manusia, keadilan, dan perdamaian. Semua pemain tampak bergairah main dari satu tempat ke tempat lain hingga melintasi lautan. Padahal, mereka adalah ibu-ibu yang meninggalkan anak dan suami di rumah, awin-awin (nenek-nenek) yang meninggalkan cucu-cucu, para pelajar yang harus izin tidak bersekolah, atau pendeta yang harus mening­galkan jemaatnya. Mereka penuh semangat melakukan kerja (baca: tugas, perjuangan) teater itu sebagaimana tebersit dalam lagu yang dinya­nyikan pada akhir pementasan:
Hitam kulit keriting rambut, aku Papua…
Biar nanti langit terbelah, aku Papua…
Setiap kali lagu itu terdengar, penonton seperti tertegun. Lalu, pada akhir pementasan -mengingatkan kepada penonton di bioskop-bioskop zaman dulu- banyak di antara mereka, terutama para perempuan, yang meninggalkan ”ruangan” sambil mengusap mata sedih dan terharu. Ada sesuatu yang telah menyentuh mata batin mereka. Kalau saja pementasan itu juga banyak dihadiri para petinggi yang menjadi tujuan mereka bersuara, barangkali akan ada kisah baru di tanah Papua yang diceritakan dalam lagu, sungainya mengalirkan emas… (*)
*) Dorothea Rosa Herliany adalah penyair, tinggal di Bumi Prayudan Magelang, pernah menerima anugerah Sastra Katulistiwa. Pada 2009 bersama suaminya, pelukis Andreas Damtoz, mendapatkan beasiswa selama empat bulan dari Yayasan Heinrich Böll di Koeln, Jerman
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